20 Jahre Mirabell: Einblick und Ausblick

Die Hotellerie liegt Judith Agstner praktisch im Blut. Bereits ihre Eltern und Ur-Großeltern waren leidenschaftliche Gastgeber. Es begann 1946 mit dem kleinen Hotel Bacher, das Erna und Hermann Bacher errichteten, und wurde fortgeführt von der nächsten Generation. Tochter Edith ließ 1968 ein Zweitgebäude bauen, das 1972 zum 3-Sterne-Hotel mit dem Namen „Hotel Mirabell“ umgebaut wurde und sich zum 4 Sterne-Superior Hotel weiterentwickelte.

In dieser Zeit wuchs Judith Agstner gemeinsam mit ihren drei Geschwistern auf. Und schon damals zeigte sie reges Interesse an den Abläufen im Hotel und war in jeder schulfreien Minute im Restaurant und der Küche unterwegs. Ihr besonderer Lieblings­platz war aber die Rezeption: Von hier aus konnte sie beobachten und miterleben, wie neue Gäste ankamen und mit ihnen auch immer neue faszinierende Geschichten. Ihre Eltern begrüßten die Gäste stets so, als wären es alte Freunde oder Bekannte. Sie waren der Überzeugung, dass die Gäste für die Zeit ihres Urlaubs Teil der Familie sind. Von ihnen lernte Judith Agstner, was ihr auch heute wichtig ist: Nämlich eine unvoreingenommene, herzliche und umsichtige Gastgeberin zu sein.

In ihrer Kindheit schon wollte Judith Agstner all die verschiedenen Vorgänge und Zusammenhänge eines Hotels verstehen. Mit ihren vielen Fragen ging sie ihren Eltern und den Mitarbeitern sicher oft auf die Nerven – aber dadurch lernte sie. Und ihr Wunsch, die Ausbildung zur Hotelfachfrau zu absolvieren, stand so auch schon früh fest. Und dann kam schließlich der Zeitpunkt: Judith Agstner übernahm im Jahr 2000 das Hotel Mirabell. Ihr erster Schritt war gleich ein großer, denn sie ließ das Hotel komplett zum 4**** Superior Hotel Mirabell Dolomiten Wellness Residenz mit 60 Zimmern & Suiten umbauen. Sie hatte den Trend in der Gesellschaft zu Wellness & Wohlbefinden erkannt und wusste genau, was sie wollte. Es war eine aufregende Zeit und nicht alles verlief reibungslos und glatt, wie es immer so im Leben ist. Aber die Familie war stets da und unterstützte sie, und gemeinsam meisterten sie auch diese große Veränderung.

Auch heute noch kann Judith Agstner auf den Rückhalt in der Familie vertrauen und sich immer an sie wenden, wenn sie einen guten Rat braucht. Ihre Eltern sind die versteckten guten und verlässlichen Seelen des Hauses, zudem ist ihr Bruder Michael als ihre rechte Hand stets zur Stelle – und natürlich ihre Tochter Hannah: Nachdem Hannah ihre Examen und Lehrjahren in anderen Betrieben beendet hat, wird sie die Tradition im Mirabell fortsetzen. Ein spannender Weg ist es also, der immer weiterführt. Veränderungen gibt es auch bis heute, wie erst 2019 mit dem Ausbau des SPA- und Saunabereiches. Wenn Judith Agstner heute zurückblickt und ihre Arbeit der letzten 20 Jahre bewerten will, dann macht sie das vor allem an einem objektiven und untrüglichen Parameter fest, nämlich an der Zahl der „Wiederholungstäter“, der Stammgäste, die stetig wächst. Und weil dem so ist, kann sie auch an ihrem Leitfaden, an dem sie sich seit 20 Jahren orientiert, nichts falsch gemacht haben. Und der lautet nach wie vor: Herzliche, ehrliche und umsichtige Gastlichkeit auf höchstem Niveau leben. Tag für Tag. Für jeden Gast.